Die Abschlussdiskussion des 14. EURIPA Rural Health Forums 2025 war um eine zeitgemäße Interpretation der Metapher der Reformation strukturiert und behandelte grundlegende Fragen der Gesundheitssysteme, der Ausbildung, der Technologie sowie der moralischen Verantwortung gegenüber ländlichen Gemeinschaften.

Unter der Moderation von Dr. Alexander Bauer (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg), Dr. Miriam Dolan (EURIPA) und Prof. Dr. Markus Herrmann (Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg) wurde über die Notwendigkeit der Dezentralisierung der Gesundheitsverwaltung, lokal angepasster Bildungsmodelle, Innovationen aus der Gemeinschaft selbst sowie den strategischen Einsatz digitaler Werkzeuge diskutiert.

Teilnehmende des Panels waren:

⦁ Prof. Dr. Markus Hermann (Deutschland) – das HÄPPI-Projekt und Ansätze zur Verbesserung der Versorgungsqualität in ländlichen Regionen.
⦁ Prof. Mark Gussy (Vereinigtes Königreich) – soziale und politische Determinanten der Gesundheit im ländlichen Raum sowie die Rolle der akademischen Gemeinschaft bei der Förderung der ländlichen Reform.
⦁ Prof. Russell Roberts (Australien) – Aufbau von Forschungskapazitäten und Integration von ländlichem Wissen in systemische Veränderungen.
⦁ Dr. Marijan Gjukić (Österreich) – die Initiativen Opinion HUB und OpinioNet, die neue Ansätze zur Stärkung der professionellen Rolle und sozialen Stellung ländlicher Ärzt:innen durch internationale Zusammenarbeit und strategische Kommunikation mit lokalen Gemeinschaften bieten.

Das Panel bot eine Balance zwischen kritischer Analyse und zukunftsorientierter Vision, stellte die „urbanen Orthodoxien“ der Medizin infrage und befürwortete die Entwicklung eines ländlichen Manifests, das auf gemeinsamen Werten, sozialer Gerechtigkeit und lokalem Wissen basiert. Zentrale Themen waren moralische Dringlichkeit, sektorübergreifende Allianzen und die Neudefinition der ländlichen Medizin als Innovationsraum statt Marginalisierung.

Marijan Gjukić